Eltern sein
30. Nov. 2020
·
4 Minuten Lesezeit

Ruhiger Schlaf in Unruhezeiten

Geschrieben von:
Corinna Harles
Corinna Harles
Artikelinfo:

Sie sind total müde, möchten nur noch schlafen. Aber sobald Sie abends die Augen schließen, kommen Sie vor lauter Gedanken nicht zur Ruhe. Unsere Tipps gegen Schlaflosigkeit zeigen, wie Sie trotzdem Erholung finden. 

Viele kennen die Situation: Man ist total müde, möchte nur noch schlafen. Sobald man jedoch die Augen schließt, sind tausende unverarbeitete Gedanken des vergangenen Tages in unseren Kopf und wir kommen nicht zur Ruhe und finden keinen Schlaf. Dies passiert meist, wenn wir gewissen Unsicherheiten und Belastungen ausgesetzt sind.

Über Themen nachzudenken und Lösungen finden zu wollen, ist eine Strategie unseres Gehirns, wieder für Sicherheit zu sorgen.

In manchen Situationen ist es aber schwierig, Lösungen zu finden, da wir eben nicht genau wissen, was passieren wird. Gerade als Elternteil macht man sich nicht nur um sich selbst und um selbstverantwortliche andere Erwachsene Sorgen, sondern vor allem auch um seine Kinder. Damit Sie sich gut um Ihre Kinder kümmern können, ist es jedoch wichtig, dass Sie auch gut auf sich selbst schauen und dazu gehört ausreichend Schlaf!

 

Jeder Mensch ist natürlich anders und Hilfe für einen ruhigen Schlaf ist individuell. Hier sind ein paar Tipps, wie man mit kreisenden Gedanken und Einschlafschwierigkeiten umgehen kann.

  • Tagesrhythmus: Ein klarer Tagesrhythmus kann helfen, Struktur, aber auch Sicherheit zu schaffen. Unser Körper gewöhnt sich an Routinen und „lernt“, dass jetzt Schlafenszeit ist, wenn wir immer zur selben Zeit ins Bett gehen. Wir werden dann automatisch müde und schlafen schneller ein.

  • In belasteten Situationen kann ein Einschlafritual dafür sorgen, dass wir besser einschlafen können. Was hilft Ihnen, zur Ruhe zu kommen? Jeder kann sich hier selbst etwas Hilfreiches auswählen: z.B. eine halbe Stunde vorher einen Tee kochen, Zähneputzen gehen und noch etwas lesen, den Schlafraum gut lüften oder ähnliches. Hier kann man alles einbauen, was einem guttut, beruhigt und müde macht. 

  • Zettel & Stift: Wenn man im Bett liegt und viele beunruhigende und ungeordnete Gedanken hat, kann es helfen, diese aufzuschreiben. Wenn man Angst hat, wichtige Dinge zu vergessen und einem viele Aufgaben für den nächsten Tag gerade dann einfallen, wenn man eigentlich schlafen will, kann man sich neben das Bett einen Block legen, um Einfälle und Gedankenblitze gleich zu notieren und somit aus dem Kopf zu haben.
  • Bei aufkommender Angst und Panik können Atemübungen beruhigend wirken. Das einfachste ist, die Hand auf den Bauch zu legen und in den Bauch so viel Luft einzuatmen, dass die Hand vom Bauch nach oben gedrückt wird. Wenn wir tief in den Bauch atmen, senden wir unserem vegetativen Nervensystem die Information, dass alles ok ist und wir uns weder im Kampf- noch im Fluchtmodus befinden und wir kommen wieder zur Ruhe.

    Es gibt jedoch auch viele andere Arten von Atemübungen - auch Meditationen, Gedankenreisen, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training, Achtsamkeitsübungen und Yoga können beruhigend wirken. Hierfür gibt es auch viele Apps und Gratisangebote online.

  • Benennen: Eine Methode, mit vielen schwierigen Gefühlen und Ängsten umzugehen, ist das "Labeln". In unsicheren und stressenden Situationen empfindet unser Gehirn es erfreulicherweise schon dann als Lösung, wenn wir Gefühle oder Gedanken benennen und zuordnen. Konkret heißt das, wir spüren in uns hinein, versuchen herauszufinden, welches Gefühl gerade am stärksten spürbar ist und benennen es dann: z.B. Angst, Ärger usw. Wenn wir wollen, können wir dann weiter überlegen, warum uns etwas ärgert oder Angst macht, und mit Vertrauenspersonen darüber sprechen. So können wir uns entlasten und vielleicht auch Lösungsmöglichkeiten für konkrete Stresssituationen oder Probleme finden. In manchen Situation kann es auch notwendig, die Unsicherheit auszuhalten und bis zu einem gewissen Grad zu akzeptieren.

  • Was in diesem Zusammenhang auch gut tun kann, ist sich selbst zu beruhigen. Man kann sich z.B. tröstende Sätze und Gedanken überlegen (sogenannte Mantras), die einem in einer schwierigen Situation Halt geben. Das kann z.B. so etwas sein, wie: „Ich vertraue darauf, dass wir die Situation alle gut überstehen“, „Ich bin sicher“, oder etwas anderes Hilfreiches.

  • Als letzte Idee kann man sich entweder mit schönen Geschichten oder Gedanken vor dem Einschlafen in eine Welt träumen, in der Belastungen und Sorgen weit weg sind.

Wir wünschen Ihnen eine

gute NAcht!

online-videoberatung

Wenn Sie Unterstützung benötigen, melden Sie sich auch gerne bei uns. Wir helfen gerne weiter und können Sie zu zusätzlichen Unterstützungsangeboten beraten!

WEITERE ARTIKEL DER KATEGORIE "ELTERN SEIN"

Krisen & psych. Auffälligkeiten

Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Wie zeigen sich Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen? Und welche Ursachen stecken dahinter? Wie Eltern gut reagieren können, wenn sie vermuten, dass ihr Kind an Zwangsstörungen leidet.

Krisen & psych. Auffälligkeiten

Suizidgedanken bei Jugendlichen – wie reagieren?

Wie können Eltern mit der Verzweiflung der eigenen Kinder umgehen? Wie reagiert man, wenn Kinder Suizidgedanken äußern?
Krisen & psych. Auffälligkeiten

Depressionen bei Kindern und Jugendlichen: was Eltern tun können

Was sind Anzeichen für eine Depression bei Kindern und Jugendlichen? Und welche Ursachen stecken dahinter? Wie Eltern gut reagieren können, wenn sie vermuten, dass ihr Kind an einer Depression leidet.

Krisen & psych. Auffälligkeiten

Resilienz einfach erklärt

Das Konzept der Resilienz erklärt, warum manche Kinder eine Krise ohne bleibende Beeinträchtigungen überstehen.

Erziehung

Ich will nicht, dass mein Kind raucht!

Wenn das eigene Kind zur Zigarette greift, sind Eltern verständlicherweise wenig begeistert. Wichtig ist, mit Kindern oder Jugendlichen darüber zu sprechen, warum sie zu rauchen begonnen haben - und sachliche Informationen über die negativen Seiten anzubieten. Eltern soll auch aufklären, dass Nikotinbeutel keine harmlose Alternative sind. Und: Auch Raucher*innen können gegen das Rauchen argumentieren.

Erziehung

6 Tipps, wie Eltern ein gesundes Essverhalten vermitteln können

Kinder und gesunde Ernährung. Gerade wenn man Kinder hat, steigt der Druck nochmal, ernährungstechnisch alles „richtig“ zu machen. Wie vermittelt man ein gesundes Körpergefühl und Essverhalten? Und was ist das überhaupt? Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, die Sie in Ihrem Erziehungsalltag aufgreifen können.

Erziehung

Was ist... Musiktherapie?

Musiktherapie arbeitet über den gezielten Einsatz von Musik am Erhalt, der Förderung und der Wiederherstellung von seelischer und körperlicher Gesundheit. Musiktherapie ist eine eigenständige Therapieform, dieser Artikel beantwortet häufige Fragen dazu.

Erziehung

Was ist eigentlich... Logopädie?

Logopädie beschäftigt sich mit Störungen des Sprechens, der Sprache und der Stimme. Wann kann Logopädie helfen und wie sieht es mit den Kosten aus? Dieser Artikel beantwortet häufige Fragen zu dieser Therapieform für Kinder. 

Erziehung

Was ist eigentlich... Ergotherapie?

Was erwartet Sie und Ihr Kind bei der Ergotherapie? In welchen Fällen kann Ergotherapie helfen, was sind die Ziele und wie sieht es mit den Kosten aus? Dieser Artikel beantwortet häufige Fragen zu dieser Therapieform für Kinder. 

Krisen & psych. Auffälligkeiten

Psycholog:in, Psychotherapeut:in, Psychiater:in: wer, wann, wofür?

Was bedeuten diese Begriffe der psychosozialen Landschaft und was sind die Unterschiede? 

Krisen & psych. Auffälligkeiten

5 Fragen an... AFYA interkulturelle Gesundheitsförderung

AFYA versteht Gesundheit als wichtige Brücke zum "Ankommen in Österreich" und bietet verschiedene Gruppenangebote zur Förderung der ganzheitlichen Gesundheit nach Flucht- und Migration. Die Serie Hilfsangebote ABC der Rat auf Draht Elternseite stellt "AFYA interkulturelle Gesundheitsförderung" vor.

Krisen & psych. Auffälligkeiten

Hilfe, mein Kind leidet an Panikattacken

Bei einer Panikattacke bekommt man plötzlich sehr große Angst, die zu starken körperlichen Symptomen führt. Lesen Sie hier, was Sie als Eltern tun können, wenn Ihr Kind von Panikattacken betroffen ist. 

Krisen & psych. Auffälligkeiten

Angststörungen – wenn Angst zur Krankheit wird

Die Grenzen zwischen normaler Ängstlichkeit und der Diagnose Angststörung sind fließend und oft schwer zu greifen. Was sind mögliche Hinweise auf eine Angststörung und wann sollten Sie als Eltern Unterstützung suchen?

Baby & Kleinkind

Stillprobleme und was helfen könnte

Obwohl Stillen eine ganz natürliche Angelegenheit ist, ist es auch etwas, was man lernen muss. Stillprobleme sind nichts Ungewöhnliches sind und schon gar kein Anzeichen eines Versagens! Lesen Sie dazu unseren Artikel und holen Sie sich bei Bedarf weitere Hilfe.

Baby & Kleinkind

Der Beikost-Beginn: worauf achten?

Ab welchem Alter soll mit Beikost angefangen werden? Welche Nährstoffe sind besonders wichtig? Ab wann braucht ein Säugling zusätzlich Getränke? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der Beitrag unserer Gastautorin Lisa Sturm. MSc vom Gesundheitsförderungsprogramm „Richtig essen von Anfang an!“.

Baby & Kleinkind

Was Sie über die Ernährung von Babys wissen sollten (0-6 Monate)

Worauf sollte man bei der Ernährung des Säuglings im 1. Lebenshalbjahr achten? Wir geben einen Überblick über die Ernährung des Säuglings mit Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung. Wissenswerte Informationen, egal ob Sie (teilweise) Stillen oder mit dem Fläschchen füttern.

Baby & Kleinkind

Was tun, wenn mein Kind nicht durchschläft?

Das Schlafverhalten von ihrem Baby oder Kleinkind beschäftigt viele Eltern. Wissen über die Schlafentwicklung kann helfen, besser mit der Situation umzugehen. Dazu haben wir Tipps zusammengefasst, wie es mit dem (Durch-)schlafen besser klappen könnte.

Krisen & psych. Auffälligkeiten

5 Fragen an... intakt

intakt ist ein ambulantes Therapiezentrum in Wien mit dem Schwerpunkt Essstörungen. Betreut werden Jugendliche ab 14 Jahren. Die Serie Hilfsangebote ABC der Rat auf Draht Elternseite stellt intakt vor.

 

Baby & Kleinkind

Wie beruhige ich mein Baby, wenn es sehr viel schreit?

Warum Babys weinen, wie sie beruhigt werden können und was Sie tun können, wenn nichts mehr hilft. Ist mein Kind ein Schreibaby? Informationen und Tipps für Eltern.

Baby & Kleinkind

Häufige Fragen und Antworten zur Ernährung bei Kleinkindern

Was, wenn sich mein Kind sehr einseitig ernährt? Sollen Kinder alles probieren? Mein Kind isst sehr wenig. Darf man Kinder zum Aufessen drängen? Gemeinsam mit der Ernährungswissenschaftlerin Mag. Melanie Bruckmüller von Richtig essen von Anfang an! beantworten wir häufige Fragen, die Eltern zum Essverhalten ihrer Kinder haben.