Was ist eigentlich... Ergotherapie?
Manchmal kann es vorkommen, dass Kinder sich in bestimmten Bereichen schwerer tun oder langsamer entwickeln als andere Kinder. Dann kann es hilfreich sein, sich Unterstützung zu holen. Ergotherapie kann eine solche Unterstützung sein.
Einfach zusammenfasst, möchte die Ergotherapie Fähigkeiten, die man im Alltag benötigt, fördern, um die Selbstständigkeit zu verbessern. Ergotherapie kann grundsätzlich bei Kindern wie bei Erwachsenen angewendet werden und einzeln oder in der Gruppe stattfinden.
Wann kann Ergotherapie helfen?
Ergotherapie kann helfen, wenn Ihnen auffällt, dass Ihr Kind Auffälligkeiten in einem der folgenden Bereiche zeigt:
Wenn Ihr Kind z.B. sehr tollpatschig ist, oft hinfällt oder es Schwierigkeiten bei der Stifthaltung, dem Malen oder Zeichnen hat.
Oder wenn Sie eine Über- bzw. Unterempfindlichkeit des Tast- und Berührungssinnes bemerken (z.B. weil es körperliche Berührungen ablehnt, oder bestimmten Materialien wie Sand oder Fingerfarbe, nicht gerne angreift bzw. im Gegenteil schmerz- bzw. temperaturunempfindlich wirkt).
Oder wenn Ihr Kind Probleme hat beim Planen von Handlungen, dem Lösen von Problemen oder dem logischen Denken.
Oder wenn Ihr Kind ein schwaches Selbstvertrauen hat oder eine geringe Fähigkeit, Frustrationen auszuhalten.
Ziele der Ergotherapie
In einer Ergotherapie wird über verschiedene Spiele oder Alltagstätigkeiten mit dem Kind gearbeitet, um die Handlungsfähigkeit im Alltag zu fördern. Einiges, was in der Ergotherapie passiert, werden Sie vielleicht auch vom gemeinsamen Spiel zu Hause oder am Spielplatz kennen und gemacht haben. Allerdings ist das Vorgehen der Ergotherapie genau geplant und es beabsichtigt gezielt jene Bereiche zu fördern, wo das Kind Schwierigkeiten zeigt (z.B. gemeinsames Balancieren bei Gleichgewichtsproblemen, gemeinsames Malen und Basteln bei Problemen in der Feinmotorik). Durch das gemeinsame Spiel wird ein lustvoller Zugang geboten, sich mit seinen Schwierigkeiten zu befassen.
wie sieht es mit den kosten für ergotherapie aus?
Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten arbeiten u.a. in Ambulatorien, Krankenhäusern, sowie in freier Praxis. In Ambulatorien und Krankenhäusern sind die Kosten durch Ihren Krankenversicherungsträger gedeckt. Bei freiberuflichen Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten in niedergelassener Praxis unterscheidet man zwischen Vertrags- und Wahlergotherapeutinnen und -therapeuten. Wenn die Ergotherapeutin oder der Ergotherapeut einen Kassenvertrag hat, ist es möglich, dass alle Kosten durch den Krankenversicherungsträger übernommen werden. Bei Wahlergotherapeutinnen und -therapeuten wird nur ein Teil der Kosten durch die Kasse bezahlt. Wenden Sie sich bei Fragen zur Kostenübernahme an Ihre Ergotherapeut:in oder Ihren Ergotherapeuten bzw. den Sozialversicherungsträger und besprechen Sie die jeweilige Vorgehensweise.
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