Erziehung
24. Nov. 2022
·
3 Minuten Lesezeit

Was ist eigentlich... Logopädie?

Geschrieben von:
Elternseite Team
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Artikelinfo:

Was erwartet Sie und Ihr Kind bei der Logopädie? In welchen Fällen kann Logopädie helfen, was sind die Ziele und wie sieht es mit den Kosten aus? Dieser Artikel beantwortet häufige Fragen zu dieser Therapieform für Kinder. 

 

Logopädie beschäftigt sich mit Störungen des Sprechens, der Sprache und der Stimme. Wenn bei einem Kind sprachliche Auffälligkeiten bestehen, beeinträchtigt das die Möglichkeit, sich anderen mitteilen zu können. Dadurch leiden häufig die sozialen Beziehungen bzw. kann es zu schulischen Problemen oder zu Schul- und Lernschwierigkeiten kommen.

 

Daher ist es sinnvoll, wenn derartige Schwierigkeiten auffallen, eine Abklärung und ggf. eine Therapie bei einer oder einem Logopädin oder Logopäden  zu machen. 

 

Das Ziel von Logopädie ist die Erhaltung, Verbeserung oder Wiederherstellung der Kommunikationsfähigkeit. In der Therapie von Kindern werden logopädische Übungen spielerisch und kindgerecht eingebaut. So lernen Kinder beispielsweise mithilfe von kleinen Spielen und einfachen Aufgaben Laute auszusprechen und zu unterscheiden. Je nach Störungsbild werden individuelle Übungen zusammengestellt. Die Eltern werden zumeist in die Therapie miteinbezogen.

 

Wann kann Logopädie helfen?

Den Kontakt zu einer oder einem Logopädin oder Logopäden aufzunehmen, kann in diesen Fällen sinnvoll sein:

  • Ihr Kind hat einen geringen Wortschatz: Wenn es z.B. im Alter von 24 Monaten einen Wortschatz von weniger als 50 Wörtern bzw. wenn es im Alter von 2 bis 3 Jahren nur einzelne Worte und keine 2 oder Mehrwortsätze benutzt.
  • Ihr Kind hat Probleme mit dem Sprachverständnis: Beispielsweise könnten Sie bemerken, dass Ihr Kind nicht oder unangemessen auf Aufforderungen reagiert.
  • Ihr Kind hat eine undeutliche Aussprache: z.B. weil einzelne Worte fehlerhaft gebildet werden oder durch andere Laute ersetzt werden (Beispiel: viele Konsonanten werden durch ein „g“ ersetzt). 
  • Ihr Kind hat Probleme mit dem Redefluss (es stottert z.B.).
  • Ihr Kind zeigt Probleme beim Erlernen der Schriftsprache (Lesetempo, Lesesinnverständnis, Rechtschreibung,…).
  • Ihr Kind zeigt Probleme bei der Kommunikation: Wenn es Ihrem Kind beispielweise schwer fällt, mit dem Umfeld Kontakt aufzunehmen, da Blickkontakt und Sprechen (immer oder in ausgewählten Umgebungen) eingeschränkt oder nicht möglich ist.
  • Ihr Kind zeigt ab dem Säuglingsalter Probleme beim Essen oder Trinken.
  • Ihr Kind hat eine Behinderung (z.B. Autismus, Down Syndrom).

Bei der Therapie mit Kindern wird versucht, die Problembereiche auf spielerische Weise zu fördern.

wie sieht es mit den kosten für logopädie aus?

Logopädinnen und Logopäden arbeiten in unterschiedlichen Einrichtungen wie z.B. in Krankenhäusern, Ambulanzen, Ambulatorien oder in freier Praxis. In Krankenhäusern, Ambulanzen und gewissen Ambulatorien ist Logopädie durch die Sozialversicherung gedeckt.  In freier Praxis unterscheidet man zwischen Vertragslogopädinnen und -logopäden und Wahllogopädinnen und -logopäden. Bei Vertragslogopädinnen oder -logopäden werden alle Kosten durch die Krankenversicherung übernommen. Bei Wahllogopädinnen oder -logopäden gibt es die Möglichkeit, einen Teil der Kosten durch den Sozialversicherungsträger rückerstattet zu bekommen.

 

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Sozialversicherungsträger bzw. bei der Logopädin oder dem Logopäden, welche Möglichkeiten der Kostenübernahme bestehen und besprechen Sie die jeweilige Vorgehensweise. 

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