Schule & Lernen
21. Feb. 2024
·
3 Minuten Lesezeit

"Ich werde YouTuber:in"

Geschrieben von:
Elternseite Team
Elternseite Team
Artikelinfo:
Immer mehr Jugendliche wollen selbst Videos herstellen und auf YouTube veröffentlichen. Eltern können dabei helfen, realistische Vorstellungen zu bekommen.

YouTuber:innen können DIE Vorbilder sein. Entweder weil sie sich beim Computer Spielen filmen (Let’s Plays), Anleitungen (Tutorials) posten, Reinlege-Videos (Pranks) anfertigen oder einfach Tipps fürs Leben via YouTube geben. Sie vermitteln das Gefühl, ihnen nah sein zu können, fast so etwas wie Freund:innen zu sein. Sie sind die Rockstars der jetzigen Zeit.

Klar üben sie Faszination aus. Sieht es doch so aus, als könnte man ganz nebenbei, ohne viel Aufwand, viel Geld verdienen. Immer mehr Eltern sind mit dem Berufswunsch "YouTuber:in" konfrontiert.

Objektiv betrachtet ist das nicht außerordentlich realistisch, aber doch auch nicht unmöglich. Wie also reagieren, wenn der Jugendliche selbst einen YouTube Kanal starten möchte?

Ernstnehmen. Hinterfragen Sie, was Ihr Kind gerne auf YouTube machen möchte. Geht es darum, sich selbst beim Spielen zu filmen oder mehr darum, Tipps zu geben bzw. andere hinters Licht zu führen. Oft erkennen Sie durchs Nachfragen bzw. auch den Einsatz schon, wie ernst der Wunsch wirklich gemeint ist.

Grundsätzlich braucht man als YouTuber viel Durchhaltevermögen, jede Menge Wissen und Fähigkeiten. All das kann dem Jugendlichen sowohl in der Schule als auch im Berufsleben helfen und von anderen abheben. YouTube als Hobby muss keine Angst machen, solange gewisse Regeln eingehalten werden. Gerade wenn Sie sich entscheiden, Ihr Kind zur unterstützen, können Sie die Aktivitäten begleiten.

 

Je jünger Kinder sind, umso wichtiger ist es, klare Regeln vorzugeben. Etwa, was die Privatsphäre angeht. Für den Kanal sollte ein Name verwendet werden, der weder auf das Alter noch auf den Wohnort schließen lässt. Darauf gilt es auch in den Videos zu achten, so sollten keine Straßenschilder zu sehen sein.

Die Vorstellungen über das Leben eines YouTubers sollten realistisch sein. Dabei helfen Interviews, die viele der Internetstars geben bzw. Hintergrundvideos über die Seite im Internet-Star-Alltag, den man in den Videos nicht direkt erkennen kann. Dazu zählt der Aufwand, die Einschränkung der Privatsphäre, sobald man bekannt ist, die steuerrechtliche Seite, etc. Wenn sich Jugendliche dazu entscheiden, selbst Videos ins Netz zu stellen, sollten sie wissen, worauf sie sich einlassen. Dazu können Infos von Ihnen beitragen. Hier geht es nicht um ein schlecht-machen, sondern um realistische Infos, anhand derer Ihr Kind abwägen kann, ob es sich darauf einlassen möchte.

was Sie mit ihrem Nachwuchs besprechen sollten:

Erwartungen abklären: Im ersten Moment sieht die Tätigkeit als Youtuber:in leicht aus. Es steckt allerdings viel Arbeit dahinter. Regelmäßigkeit kann Druck machen.

Regen Sie Ihr Kind dazu an, oder helfen Sie ihm dabei, vorab zu überlegen, wie viel Zeit es für den eigenen YouTube-Kanal maximal verwenden möchte. Hierzu könnten Sie gemeinsam einen Plan machen.

 

In den aller meisten Fällen reicht es meist nicht aus einfach loszudrehen. Folgendes sind Punkte, an die man bei der Planung denken sollte:

  • Soft- und Hardware anschaffen (Mikro, Kamera etc.)
  • Planung, Durchführung und Nachbearbeitung von Videos (z.B. Regie, Ton-, Schnitt-, Bildarbeit)

  • Bekanntmachung (In Foren auf Videos aufmerksam machen, auf Kommentare der Zuschauer:innen antworten, Zusammenschließen in Netzwerken mit anderen YouTuber:innen, professionelle Medienagenturen etc.)

  • Urheberrechte (Creative Common Lizenz)
  • Steuerpflicht (Einkommenssteuer)

  • Geduld und Spaß

Privatsphäre: Mobber:innen, Trolle, Stalking, sexuelle Belästigung etc.

Bei diesem Punkt ist es wichtig, gemeinsam bereits im Voraus zu überlegen, wieviel an Privatsphäre man aufgeben möchte. Dabei kann es auch hilfreich sein, sich zu fragen, ob man denkt, der Kritik standhalten zu können, zu den Videos auch noch in 5/10 Jahren stehen zu können, oder, wie zukünftige Arbeitgeber:innen auf das Video reagieren könnten. Zu beachten ist, das Videos für immer im Netz bleiben können.

Wie wird Geld verdient und wie viel?

Zuerst muss Ihr Nachwuchs ein YouTube-Account anlegen und die Einstellungen zur Monetisierung freigeben. Anschließend sich bei AdSense anmelden und mit dem YouTube-Account verknüpfen. Um sich bei AdSense anmelden zu können, ist ein Alter von mindestens 18 Jahren Voraussetzung. Sollte das Kind oder die/der Jugendliche noch nicht so alt sein, können sich Eltern mit ihrem Namen anmelden.

 

Durch die Freigabe des YouTube-Kanals zur Monetisierung erlaubt man Unternehmen, Werbeanzeigen (z. B. Bannerwerbung) in den Videos oder der Kanalseite zu schalten. Dafür zahlen die werbenden Unternehmen Geld an Google und Google zahlt wiederum einen Teil dieser Einnahmen an die AdSense Partner:innen aus.

 

Die Höhe des Verdienstes hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:

  • Die Zahl der Videoaufrufe

  • Die Anzahl der Abonnent:innen

  • Die Menge an Beobachter:innen, die Bannerlinks anklicken oder Werbung eine Zeit lang ansehen

  • Produktplazierungen

  • Das Verkaufen von Fanartikeln

Am Anfang sollte sich ihr Nachwuchs darauf einstellen, recht wenig zu verdienen. Mit steigenden Aufrufen/Abonennt:innen kann mehr daraus werden.

Die Schätzungen liegen bei 0,25 bis 5 Euro Verdienst pro 1000 Seitenaufrufe. Sobald man 70 Euro verdient hat, bekommt man dann das Geld tatsächlich ausbezahlt.

Bei 100.000 Abonennt:innen bekommt man im Schnitt ausreichend Geld, um davon leben zu können.

 

Rat auf Draht Webtipp: Socialblade.com listet die Top-YouTube-Kanäle (auch nach Ländern) und Schätzungen zu deren Einnahmen auf.

weitere infos

Rat auf Draht Artikel für Kinder und Jugendliche: Mit YouTube Geld verdienen

 

Studycheck: YouTuber werden

 

SaferInternet: Hilfe, mein Kind möchte YouTuber werden!

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