Ablösung in der Pubertät
In der Pubertät verändert sich die Beziehung zwischen Eltern und jugendlichen Kindern. Diese Umstellung ist gar nicht so einfach, zumal Jugendliche in dieser Entwicklungsphase bei Ihren Eltern nicht immer den vertrauenswürdigsten Eindruck hinterlassen und manchmal sogar riskant handeln.
Der Versuch, sich abzulösen, passiert bei Jugendlichen meistens ganz automatisch – auf der Seite der Eltern erfordert es jedoch oft, dass man sich bewusst damit auseinandersetzt, wie man das Kind in dieser kritischen Phase gut in die immer größer werdende Selbstständigkeit begleitet. Loslassen ist allerdings keineswegs einfach, vor allem, wenn es um das eigene Kind geht, für das man verantwortlich ist und das einem lange Zeit das Gefühl gegeben hat, stark gebraucht zu werden.
Wir haben Punkte zusammengestellt, die Sie bei der Ablösung in der Pubertät Ihres Kindes unterstützen können.
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Scheitern gehört dazu
Manchmal ist die größte Fähigkeit, die wir Eltern unseren Kindern vorleben können, das Aushalten von negativen Gefühlen. Mehr Verantwortung zu haben bedeutet auch, Gefühle aushalten und mit den Konsequenzen leben zu müssen.
Manchmal geht etwas schief. In diesen Momenten ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind begleiten, seine Gefühle ernst nehmen und versuchen, diese zu verstehen. Der Versuch, sie einfach wegzuzaubern, verhindern die Gelegenheit, zu lernen, damit umzugehen und signalisiert, dass negative Gefühle tatsächlich bedrohlich bzw. nicht aushaltbar sind.
Unterstützen Sie ihr Kind, wenn es Hilfe dabei braucht, etwas wiedergutzumachen. Bei Grenzverletzungen können Sie das Verhalten kritisieren, nicht aber die Person! Seien Sie sich auch hier Ihrer Vorbildwirkung bewusst. Wie gehen Sie mit eigenen Fehlern um? Wie sprechen oder denken Sie über sich selbst? Gestehen Sie sich und Ihrem Nachwuchs Menschlichkeit zu. Perfektion ist eine Lüge. Lernen Sie, liebevoll mit sich selbst umzugehen und Erwartungen an das Kind realistisch einzuschätzen. Trauen Sie sich ab und zu auch aus ihrer eigenen Komfortzone heraus!
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Wertschätzung der Peergroup
In der Pubertät werden Gleichaltrige und ihre Meinung sehr wichtig. Auch wenn es schwer zu verstehen ist, holen sich Jugendliche in dem Alter nun mal Ratschläge von Personen mit sehr viel weniger Lebenserfahrung als Sie. Auch wenn die Qualität an Ratschlägen möglicherweise zu wünschen übriglässt, kommt sie von der Quelle, die Ihr Kind gerade braucht und annehmen kann. Versuchen Sie, die Peergroup und die Bedeutung dieser im Leben Ihres Kindes wertzuschätzen. Signalisieren Sie prinzipiell Offenheit und Anerkennung für die Freundinnen und Freunde Ihres Kindes, wird es sich leichter tun, auch Sie mitreden zu lassen. Sonst könnte es grundsätzlich das Gefühl haben, seine Peers vor Ihnen verteidigen zu müssen. Und vielleicht ist etwas Neues dabei, wovon Sie selbst auch lernen können.
Mut zur Reibung
Auch Auseinandersetzungen und Uneinigkeiten gehören zum Leben dazu. Das muss gar nichts Schlechtes sein, es steckt schon im Wort, Sie setzen sich mit Ihrem Kind auseinander – Sie signalisieren Ihm, dass es Ihnen nicht egal ist und erkennen an, dass Sie nicht mehr alles bestimmen können/ Ihr Kind an einen Punkt kommt, wo es Entscheidungen für sich selbst treffen darf und muss. In diesen Situationen ist dann manchmal auch ein respektvoller Gegenpol wichtig. Bleiben Sie im Gespräch, teilen Sie ruhig Ihre Haltung und Werte mit und achten Sie darauf, nicht verurteilend zu sein. So zeigen Sie Ihrem Kind, was Ihnen wichtig ist, wie man trotz Widerstand zu seiner Meinung stehen kann und andere Perspektiven respektieren und stehen lassen kann.
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Erfahrungen zugestehen
Lassen Sie Ihren Nachwuchs sein eigenes Leben mehr und mehr gestalten und ermöglichen Sie ihm, von ihnen unabhängig Erfahrungen zu sammeln. Auch in Bereichen, in denen Ihr Kind glänzen kann, ohne sich mit Ihnen vergleichen zu müssen und wo es die Möglichkeit hat, Verantwortung übernehmen zu können. Das erfordert von Ihnen die Fähigkeit, loszulassen und Misserfolge Ihres Kindes auszuhalten. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind trifft weitreichend destruktive Entscheidungen oder tut Dinge, die auch anderen schaden könnten, ist es wichtig, ein Gegengewicht zu setzen und zu betonen, dass man zwar die Selbständigkeit unterstützt, jedoch nicht die Handlungen.
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