Hausübung ohne Stress und Ärger
Hausaufgaben bedeuten in Familien oft Stress pur. Dabei klingt im Schulunterrichtsgesetz alles ganz einfach: Hausübungen sollen so gewählt werden, dass Schüler:innen sie ohne fremde Hilfe erledigen können. Das Ausmaß ist an die Belastbarkeit anzupassen. Die Realität sieht oft anders aus. Selbst Volksschulkinder sitzen häufig ganze Nachmittage vor den Hausübungen und können sie nicht alleine lösen. Immer wieder wissen sie gar nicht, was sie aufhaben. Eltern quälen sich manchmal Tag für Tag gemeinsam mit dem Nachwuchs durch die Aufgaben. Oft weiß man als Elternteil gar nicht, was alles bezüglich Hausübungen mit der Lehrkraft festgelegt werden kann. Wenn es Probleme dieser Art gibt, sollten Sie das Gespräch mit der Lehrkraft suchen.
Mit der Lehrkraft sprechen
Kaum jemand weiß, dass dies Fragen sind, die gestellt werden dürfen bzw. sogar von der Schule selbständig beantwortet werden sollten. Die Informationen, die Sie dadurch erhalten, helfen viel Zeit zu sparen, da sie eine klare Orientierung bieten. Bei auftretenden Problemen können Sie sich während des Schuljahres immer wieder darauf beziehen.
Die passende Unterstützung bei der Hausübung bieten
Lassen Sie Ihr Kind die Hausübung zunächst immer alleine versuchen. Seien Sie in der Nähe und stehen Sie für Fragen zur Verfügung. Sitzen Sie aber nicht neben dem Kind, denn das verleitet dazu, gleich zu fragen, anstatt zunächst selbst nach einer Lösung zu suchen.
Wenn Schwierigkeiten auftreten, präsentieren Sie nicht die Antwort, sondern leiten Sie Ihr Kind an, wie es die Aufgabe lösen kann. Fragen Sie nach, ob es schon im Schulübungsheft nachgesehen hat, im Schulbuch, lassen Sie sich erklären, was das Kind noch aus der Schule zu dem Thema weiß, lassen Sie sich erklären, wo genau Ihr Kind nicht weiterweiß. Eine Möglichkeit ist auch, gemeinsam im Internet oder einem Lexikon nachzusehen. Manchmal hilft es schon, die Aufgabenstellung ein wenig umzuformulieren. So gewinnt Ihr Kind Tag für Tag mehr Kompetenz im Lösen von Aufgaben.
Die Hausaufgabe soll der Lehrkraft rückmelden, ob die Kinder den Unterrichtsstoff verstanden haben. Das kann aber nur festgestellt werden, wenn wirklich die Kinder die Hausübung machen und nicht wir Eltern. Auch schenken wir damit den Kindern das Vertrauen, eine Aufgabe ohne unsere Hilfe bewältigen zu können und das wiederum stärkt ihr Selbstvertrauen.
Jede Konzentration hat einmal ein Ende. Die Dauer der vollen Aufmerksamkeit ist unterschiedlich und altersabhängig. Auch bei Erwachsenen ist irgendwann Schluss, die Konzentration lässt oft schon nach 30 Minuten deutlich nach. Ermahnungen wie „Jetzt konzentriere dich endlich!“ helfen da wenig und erzeugen eher Druck und Wiederstand. Daher ist es sinnvoll, Pausen einzuplanen, um wieder neue Energie tanken zu können. Kombiniert man diese mit Bewegung, kann dies die Konzentration zusätzlich fördern.
Tipps für eine entspannte Hausaufgabensituation
- Sorgen Sie für eine gute Lernumgebung ohne Ablenkungen. Tipp: Manche Kinder können sich mit leiser, ruhiger Instrumentalmusik im Hintergrund besser konzentrieren, als in absoluter Stille. Probieren Sie aus, ob das auf ihr Kind zutrifft.
- Planen Sie Pausen ein, jedes Kind kann sich nur eine begrenzte Zeit am Stück konzentrieren. Frische Luft und Bewegung machen den Kopf wieder frei. Nach der Pause lernt es sich dann wieder umso besser.
- Hausübung braucht Zeit! Schnell, schnell, wir müssen ja noch... Es kann schon einmal sein, dass es an dem einen oder anderen Nachmittag stressig wird, da besondere Ereignisse wie ein Geburtstagsfest anstehen. Ist aber regelmäßig keine Zeit für die Hausaufgabe, dann steht eine Entrümpelung des Nachmittages an.
- Suchen Sie das Gespräch mit der Lehrperson, wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind täglich zu viel Zeit für die Hausaufgaben benötigt.