9 Warnzeichen für emotionale Überlastung bei Ihrem Kind…
… und wie Sie helfen können
#1 AUA
Ob Bauchweh oder Kopfweh: Kinder erleben eine seelische Ausnahmesituation oft als körperlichen Schmerz. Wenn Ihr Kind über Kopfweh oder Bauchweh klagt, kann auch eine Überforderung mit der aktuellen Situation dahinterstecken.
#2 Alpträume
Kinder verarbeiten die vielen Eindrücke eines Tages oft im Schlaf. Nächtliches Aufschrecken aus „bösen Träumen“ kann also ein Anzeichen sein, dass es Ihrem Kind nicht so gut geht, es Sorgen oder Ängste hat.
#3 Schlafprobleme
Aber auch ohne Alpträume: Schlafprobleme wie etwa, dass Kinder und Jugendliche nicht einschlafen können oder nachts immer wieder aufwachen, sollten Eltern hellhörig machen.
#4 Müdigkeit
Fällt Ihrem Kind das Aufstehen in der Früh schwerer als sonst? Macht es auch tagsüber einen müden Eindruck und ist sein oder ihr Verhalten insgesamt sehr passiv?
#5 Fahrigkeit
Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein: Das Kind wirkt fahrig und unruhig. Es hat Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, auch im Alltag abseits von Schulaufgaben. Also beispielsweise: zuhören können, ruhig sitzen können, sich auf etwas einlassen können.
#6 Veränderter Appetit
Ein verändertes Essverhalten, das kann sowohl mehr Hunger als auch kein oder kaum mehr Appetit sein, könnte ein weiteres Anzeichen sein, dass Ihr Kind etwas belastet.
#7 Traurigkeit
Überlastung kann bei Kindern und Jugendlichen zu vermehrtem Weinen führen. Bei Kindern ab dem Schulalter und Teenagern können Gefühle wie Trauer, Hoffnungslosigkeit und Schuldgefühle hinzukommen.
#8 Einnässen
Wenn Ihr Kind, dass eigentlich schon über eine längere Zeit „trocken“ war, plötzlich wieder nachts ins Bett macht, sollten Sie dieses Zeichen ernstnehmen.
#9 Unlust
Ihr Kind mag Hobbys oder Freizeitbeschäftigungen, die ihm früher Spaß gemacht haben, auf einmal nicht mehr? Also, wenn Sie beispielsweise früher gern gemeinsam gekocht haben, hat Ihr Kind auf einmal daran keine Freude mehr. Es zieht sich stattdessen lieber zurück, ist für sich alleine?
Leistungsabfall?
Ein plötzlicher Leistungsabfall in der Schule kann grundsätzlich auch ein Warnzeichen sein. Wenn es Kindern psychisch nicht gut geht, kann es ihnen schwer fallen sich zu konzentrieren oder sich zum Lernen zu motivieren.
Schauen Sie hin:
Nehmen Sie schon über einen längeren Zeitraum Veränderungen wahr? Und erleben Sie womöglich eine Steigerung, also eine Verstärkung der Anzeichen über die Zeit? Dann ist es gut, hellhörig zu werden, die Situation ernst zu nehmen und sich gegebenenfalls Hilfe zu holen.
Probieren Sie, ein Gespräch anzubieten:
Probieren Sie zunächst, Ihrem Kind ohne Druck immer wieder das Gespräch anzubieten: Betonen Sie, dass Ihnen wichtig ist, wie es ihr oder ihm geht. Sagen Sie Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn, dass Sie für sie oder ihn da sind. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn die Botschaft scheinbar nicht ankommt. Zeigen Sie an konkreten Beispielen, welche Änderungen Sie registriert haben: “Mir kommt vor, dass du neuerdings …“; Was sagst du dazu…?“ Ihr Kind merkt dadurch, dass sie ihm Aufmerksamkeit schenken. Und Sie können Ihrem Kind vielleicht helfen, indem Sie Probleme verbalisieren, für die es noch keine Worte gefunden hat.
1x Tag
= ZEit für etwas
schönes!
Versuchen Sie, zumindest einmal am Tag etwas Schönes in den Alltag einzubauen. Überlegen Sie, was früher gut angekommen ist und machen Sie Vorschläge. Schauen Sie gemeinsam, welche Dinge „trotz allem“ noch möglich sind.
Manchmal kann es aber auch sein, dass die Konzentration auf eine Angst oder Sorge zu groß ist. Das Kind kann sich nicht mehr davon lösen oder ablenken…
- Vielleicht hilft Ihrem Kind ein:e neutrale:r Gesprächspartner:in.
- Wenn man gar nicht durchkommt, können andere aus dem Umfeld vielleicht einen besseren Draht zum Kind haben.
- Bitten Sie eine Vertrauensperson, mit Ihrem Kind zu sprechen und zu schauen, was los ist.
- Telefonische Unterstützung für Kinder und Jugendliche bietet auch die Rat auf Draht Notrufnummer 147.
Auch Sie dürfen sich Hilfe holen
Wenn nichts hilft und Sie nicht mehr weiter wissen: Melden Sie sich bei uns, nützen Sie die Möglichkeit für ein entlastendes Gespräch über unsere Video-Beratung online. Wir schätzen gemeinsam mit Ihnen die Situation ein und überlegen, wie es weitergehen kann. Wir können Ihnen bei Bedarf außerdem passende Unterstützungsangebote in Ihrer Nähe empfehlen.
Hier geht’s zu unserem Online-Kalender, wo Sie alle verfügbaren Beratungs-Termine in Echtzeit sehen.
War dieser Artikel hilfreich?
Die Rat auf Draht Elternseite ist auf Ihre Spende angewiesen. Wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten. Vielen Dank!