Gesellschaft
21. Sep. 2022
·
5 Minuten Lesezeit

Nachhaltigkeit im Familienalltag - so kann es gelingen

Geschrieben von:
Katharina Wurnig
Katharina Wurnig
Fachlicher Input von:
Corinna Harles
Corinna Harles
Artikelinfo:

Wie kann es gelingen, angesichts der Bedrohung durch den Klimawandel nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern gemeinsam zu einer besseren Zukunft beizutragen? Wir haben einige Anregungen zusammengetragen.

Wir alle bemerken bereits die Auswirkungen des Klimawandels. Die Sommer sind heißer, als wir das von unserer Kindheit in Erinnerung haben, es ist trockener und Schnee im Winter wird immer mehr zur seltenen Ausnahme. Gerade unsere Kinder werden den Klimawandel und seine Folgen im Laufe ihres langen Lebens noch viel deutlicher zu spüren bekommen. In vielen Familien ist es daher Thema, wie man den Alltag klimafreundlich gestalten kann.

 

Die Medienberichterstattung dazu kann durchaus Stress und Angst bewirken, geht es doch um existenzielle Fragen. Und um ein Problem, das unseren gesamten Planeten betrifft.

 

Die Klimaerwärmung wird, vereinfacht gesagt, durch einen zu hohen Ausstoß von Treibhausgasen, vor allem CO2, in die Atmosphäre bedingt. Wollen wir ihn stoppen oder verringern, müssen wir den CO2-Ausstoß reduzieren. Das betrifft fast jeden Lebensbereich, unseren Konsum, unsere Mobilität, wie wir wohnen etc.  


Wie kann es gelingen, angesichts dieser Bedrohung nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern etwas zu einer besseren Zukunft beizutragen? 


Wir haben einige Tipps und Anregungen zusammengetragen:

Jede Veränderung 
beginnt mit
kleinen Schritten
#1

Jeder von uns hat gewohnte Abläufe und Strukturen. Manche davon sind vielleicht nicht besonders klimafreundlich. Es ist jedoch schwierig, alles auf einmal zu verändern, da es für unser Gehirn immer einen großen Aufwand bedeutet, gewohnte Strukturen zu verändern. Je mehr auf einmal, umso überlasteter ist unser Gehirn. Wer also die Erwartung hat, dass sich von heute auf morgen alles ändert, wird am Ende oft Enttäuschung erleben, weil man den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird. Oft werden dann gleich alle Veränderungen aufgegeben, was sehr schade ist!

 

Eine Möglichkeit, mit dem Stress umzugehen, der durch hohe Erwartungen entsteht, ist, dass man sich bewusst lieber kleine und machbare Ziele setzt. Das hat auch den positiven Effekt, dass man es dann eher schafft, möglichst langfristig durchzuhalten. 

Neue
Gewohnheiten
etablieren

#2

Wenn wir etwas verändern wollen, ist das zunächst ein Aufwand. Man muss sich überlegen, was man verändert, wie der neue Ablauf aussieht und unser Gehirn muss die neuen Abläufe erst lernen. Man muss sich am Anfang auch oft bewusst in Erinnerung rufen, dass der gewohnte Ablauf so nicht mehr stattfindet, da wir gerne automatisch auf das zurückgreifen, was wir gewohnt sind.

 

Überlegen Sie sich also, wie Sie Dinge am einfachsten in den Alltag integrieren können, z.B. dass Sie, wenn Sie in der Früh ein Glas Wasser trinken, auch gleich Trinkflaschen für alle Familienmitglieder befüllen.

 

Nach einer Weile wird es einfacher, eine neue Gewohnheit ist etabliert und läuft fast automatisch im Alltag mit. Dafür braucht es ein wenig Zeit: Um eine neue Gewohnheit alltäglich zu machen, sollten Sie sich und Ihrer Familie ein paar Wochen geben. Ist das gelungen, können Sie gemeinsam die nächste Aufgabe angehen. 

Prioritäten

setzen
#3

Machen Sie eine Liste der möglichen Veränderungen und setzen Sie dann Prioritäten. Am besten setzen Sie sich dafür als Familie zusammen und entscheiden gemeinsam. Was Sie ändern können, ist individuell unterschiedlich. Fragen, die Sie gemeinsam besprechen sollten, sind:

  • Wo können wir leichter etwas verändern?
  • Wo fällt es uns besonders schwer?
  • Wo beginnen wir?
  • Was ist uns besonders wichtig?

Für den Anfang sollten Sie die Ziele auswählen, die sich leichter erreichen lassen. Dann hat man schon etwas geschafft, worauf man aufbauen kann.

 

Außerdem sinnvoll: Zwischenziele setzen. Nach einer gewissen Zeit sollte man gemeinsam nachbesprechen

  • Was hat funktioniert?
  • Was hat weniger gut funktioniert?
  • Was braucht es noch für eine nachhaltige Veränderung?
Es
ist
kompliziert.
#4

Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Sie die Maßnahmen für mehr Klimafreundlichkeit überfordern? Vielleicht haben Sie eine Situation wie diese auch schon erlebt: Sie kaufen ganz bewusst im Supermarkt statt dem Plastiksackerl ein Stoffsackerl – nur um kurz darauf zu erfahren, dass Sie einen CO2-Einspareffekt erst nach gefühlt endloser Benutzung erreichen? Schließlich ist die Baumwollproduktion alles andere als klimafreundlich.

 

Ja, es ist sehr komplex. Aber: Lassen Sie sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Das geht vielen so und ist kein Zeichen eines persönlichen Versagens, sondern hängt auch mit dem Dschungel an Empfehlungen zusammen und damit, dass es wenig Transparenz gibt, was effektive Maßnahmen sind.  Vor allem, lassen Sie sich davon nicht stoppen in ihrem wichtigen Engagement. Man darf dazulernen und sein Verhalten anpassen. 

Lassen 
Sie sich
inspirieren:
#5

Es gibt so viele Möglichkeiten, wie Sie Ihr Familienleben klimafreundlicher gestalten können. Gerade online können Sie viele Tipps entdecken. Hier hat zum Beispiel Rat auf Draht für Kinder und Jugendliche gute Anregungen zusammengestellt.

 

Auch auf Instagram gibt es zahlreiche Profile von Familien, die Nachhaltigkeit thematisieren.


Schließlich gilt: Nachhaltig zu leben kann auch Spaß machen und schön sein. 

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