Gesundheit

Ukrainische Vertriebene, deren Aufenthalt in Österreich auf Basis der Vertriebenen-Verordnung geregelt ist, erhalten automatisch Zugang zum hiesigen Gesundheitssystem. Jene Personen, die im Rahmen der Grundversorgung betreut werden, sind ebenfalls automatisch krankenversichert (siehe Finanzielles).

 

Das heißt, sie erhalten eine eigene Sozialversicherungsnummer und einen e-card-Ersatzbeleg. Mit der Aufenthaltskarte und dem Ersatzbeleg können sie die gleichen Leistungen der ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse) in Anspruch nehmen, wie andere Versicherte auch. Sollten diese noch nicht vorhanden sein, kann übergangsmäßig der ukrainische Pass als Nachweis vorgelegt werden, der ebenfalls eine Inanspruchnahme der Leistungen ermöglicht (dies gilt auch für Überweisungen, Rezepte, etc.). Die betreffenden Personen sind außerdem von Rezeptgebühren und Selbstbehalten befreit. 

 

Ausgeschlossen sind die Geflüchteten allerdings von Geldleistungen, also z.B. Krankengeld, Rehabilitationsgeld etc. 

Sind Sie in Grundversorgung?

 

 

 

Wer in die Grundversorgung aufgenommen wurde, erhält eine Versicherungsnummer und einen E-Card-Ersatzbeleg. 

Sind Sie nicht in der Grundversorgung
und möchten trotzdem krankenversichert sein?
  • Wer nicht in die Grundversorgung möchte, schreibt für die Versicherungsnummer und den E-Card Ersatzbeleg eine E-Mail an das BFA mit folgenden Infos: Vorname, Nachname, Geburtstag, IFA-Zahl (9- oder 10-stellig, wird bei der Registrierung vergeben).
  • Die Versicherungsnummer wird dann via E-Mail zugestellt, der Ersatzbeleg kann mit dieser Nummer dann in den Kundenservicestellen der ÖGK abgeholt werden. 

  • Sollte noch kein Zugang zur Versicherungsnummer bestehen, ist eine ärztliche Behandlung (ÖGK-Ärzt*innen) bei Vorlage eines ukrainischen Passes o.Ä. trotzdem möglich.

Arztbesuch

Vertragsärzt*innen sind Ärzte, die mit der ÖGK einen Vertrag abgeschlossen haben. Der Besuch eines solchen Arztes/einer solchen Ärztin wird also von der Krankenversicherung gedeckt. Bitte nehmen Sie dazu Ihren E-Card Ersatzbeleg bzw. Ihre Versicherungsnummer mit.

Sollten Sie außerhalb der Ordinationszeiten Unterstützung benötigen, erhalten Sie österreichweit unter der Nummer 1450 telefonische Beratung von Krankenpflegepersonen. In Wien steht außerdem der Ärztefunktdienst unter der Nummer 141 zur Verfügung – nach einem klärenden Gespräch kommt dann eventuell ein Arzt oder eine Ärztin zu Ihnen nach Hause.

Apotheken

Über die Apothekensuche können Sie die nächste geöffnete Apotheke in Ihrer Nähe finden.

An Sonn – und Feiertagen sowie in den Nachtstunden gibt es Apotheken im Bereitschaftsdienst, diese finden Sie ebenfalls über die Apothekensuche. Im Bereitschaftsdienst zahlen sie einen Zuschlag zwischen 1,30 Euro und 3,80 Euro. Sollten sie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin ein Rezept für ein rezeptpflichtiges Medikament bekommen haben, ist dieses unbedingt in die Apotheke mitzubringen.

Die meisten Apotheken bieten außerdem Covid-19-Tests an.

weitere angebote:

Psychologische Betreuung gibt es bei:

  • Die Diakonie bietet psychosoziale Betreuung sowie ambulante medizinische Behandlung an – Informationen (auf Ukrainisch).
  • Hemayat ist auf psychologische und psychotherapeutische Unterstützung von kriegstraumatisierten Menschen spezialisiert. Erstinfos (auf Englisch und Russisch).
  • Neda Ukraine: bedarfsorientierte psychologische Unterstützung für Vertriebene in der Wiener Grundversorgung.
    Kontakt: Deborah.Klingler-Katschnig@extern.gesundheitsverbund.at 
  • Wien:

  • Die AkutBetreuung Wien (ABW) ist eine Einrichtung der Stadt Wien. Speziell ausgebildete psychosoziale Fachkräfte betreuen Betroffene nach einem außergewöhnlich belastenden Ereignis. Die AkutBetreuung Wien ist unter der Telefonnummer +43 676 8118 98698 täglich von 0 bis 24 Uhr erreichbar.

  • Sorgenhotline auf Ukrainisch der Psychosozialen Dienste Wien (PSD): 01 4000 53000 (Mo bis Fr 9-17 Uhr)
    Die Sorgenhotline Wien ist eine erste Anlaufstelle bei psychosozialen Belastungen für alle Menschen in Wien. Die Hotline bietet telefonische Abklärung, Entlastung und direkte, schnelle Beratung – damit Sorgen, Probleme und Belastungen möglichst nicht zu einer Krise werden.
  • Steiermark:

  • Der Verein Zebra bietet kostenlose Beratung in Krisen sowie psychologische und therapeutische Betreuung. Die Beratungen können in der Erstsprache mit Dolmetsch geführt werden. Kontakt: 0316 83 5630 oder office@zebra.or.at

  • Tirol:

  • In Tirol bietet der Diakonie-Flüchtlingsdienst im Ankyra - Zentrum für Interkulturelle Psychotherapie Unterstützung für Ukrainer*innen. Kontakt: Flyer oder E-Mail

  • Der Österreichische Behindertenrat sammelt Informationen und Hilfsangebote für Ukrainer*innen mit Behinderung.

  • Kontaktliste des Österreichischen Gehörlosenverbands für gehörlose ukrainische Vertriebene

  • Infos und Kontakte zur Gesundheitsversorgung gehörloser Menschen: Gebärdensprache/Dolmetscher 

  • In der Steiermark gibt es ein Buddy-Programm für ukrainische Kinder mit Behinderung

Artikel zum nachlesen:

(in ukrainischer Sprache)

Weitere Themen

Ankunft

Erste Schritte nach der Ankunft in Österreich: Aufenthalt, Registrierung und Meldung.

Finanzielles

Finanzielle Unterstützung für ukrainische Vertriebene: Information zum Unterstützungsangebot und dessen Höhe nach Bundesländern (Grundversorgung und Familienbeihilfe). 

Wohnen

Private Unterbringung | Organisierte Unterkünfte | Hilfreiche Kontakte zum Thema Wohnen

Arbeit

Informationen bezüglich Zugang zum Arbeitsmarkt | Informationen zum AMS (Arbeitsmarkt-Service) | Job-Portale 

Schule

Anmeldung in österreichischen Kindergärten/Schulen/Universitäten. Kosten für die Ausbildung in den verschiedenen Regionen. Sonderstipendium "Ernst-Mach Ukraine".

Deutschkurse

Information über Deutschkurse und Online-Seminare sowie nützliche Links für Lernmaterialien.

Leben in Österreich

Wichtige Kontakte für das Leben in Österreich. Liste der Anlaufstellen und ukrainischen Communitys.

Mobilität

Wichtige Informationen für Autofahrer*innen über die Gültigkeit von Führerschein sowie die Aufklärung des günstigen Ticketangebots für Jugendliche nach Bundesländern.