Sexualität & Aufklärung
28. Mai 2021
·
15 Minuten Lesezeit

Die sexuelle Entwicklung von Jugendlichen: was Eltern wissen müssen

Geschrieben von:
Alles klar?! Ein digitales Aufklärungsprojekt
Alles klar?! Ein digitales Aufklärungsprojekt
Artikelinfo:

Aus Kindern werden Erwachsene. Dazu gehört auch die sexuelle Entwicklung. Wie Eltern ihre Kinder ab 11 Jahren in der sexuellen Entwicklung unterstützen und begleiten können erfahren Sie hier.

Was passiert in der Pubertät?

Historisch gesehen ist die Pubertät erst seit 100 Jahren ein Thema, Kinder wurden davor als kleine Erwachsene gesehen. Die Pubertät als eigene Lebensphase hat sich erst in der Moderne durchgesetzt. Früher hat die Pubertät mit 16/17 Jahren begonnen, jetzt beginnt sie immer früher. Die Pubertät findet bei Mädchen im Alter von etwa 9 bis 18 Jahren statt, bei Buben etwa zwischen 10 bis 21 Jahren. Äußerliche Startpunkte sind die erste Monatsblutung beziehungsweise der erste Samenerguss, aber in dieser Zeit passiert noch viel mehr.2,3

 

In der Pubertät finden viele Veränderungsprozesse im Gehirn und im Körper durch hormonelle Veränderungen statt. Das wirkt sich natürlich auch auf die Psyche aus. Eltern merken dies oft über die Stimmungen der Kinder, die deutlich gereizter und schwankender sind.

 

Schlafgewohnheiten verändern sich, weil das Zeitgefühl sich nach hinten verschiebt und Jugendliche nachtaktiver werden.

 

Auch die Impulskontrolle ist durch Nachreifungsprozesse im Gehirn herabgesetzt, deshalb handeln Jugendliche manchmal unkontrollierter oder scheinen die Konsequenzen ihres Handelns nicht zu bedenken. Auch der sprichwörtliche "jugendliche Leichtsinn" hängt mit der Gehirnentwicklung in diesem Alter zusammen.

Jugendliche erleben sich selbst nicht als so anstrengend wie das Umfeld. Das heißt: Bewertende Kommentare von außen sind nicht hilfreich! Es ist normal, dass sich körperliche und psychische „Umbauarbeiten“ auf die Stimmung auswirken. Versuchen Sie, sich in die Lage Ihres Kindes hineinzuversetzen und Verständnis zu haben. Kommunizieren Sie mit den Jugendlichen auf Augenhöhe. Sie können sehr wohl Verantwortung übernehmen, wichtig ist, dass man es ihnen auch zutraut. Trotzdem dürfen Sie als Eltern natürlich auch Ihre Grenzen wahrnehmen und diese auch kommunizieren.1

Körperliche Veränderungen in der Pubertät 

Die Hormone wirken sich auf den Körpergeruch aus, die Talgdrüsen werden angeregt, was zu Akne führen kann. Die Körperbehaarung wächst.  Bei den meisten Mädchen beginnt sich die Brust zu entwickeln, bevor die erste Menstruation (Menarche) einsetzt. Viele Mädchen merken am sog. "Weißfluß" erstmalig, dass ihre Vulva beginnt, Flüssigkeit zu produzieren. Bei den meisten Burschen findet das körperliche Wachstum zwischen 10-17 Jahren statt. Die Extremitäten wachsen zuerst, der Rest des Körpers zieht nach. Deshalb sehen Burschen in diesem Alter oft so schlaksig aus. Die Muskeln treten hervor, der Adamsapfel bildet sich aus. Häufig findet der Stimmbruch vor dem 15 Lebensjahr statt. Meistens wächst auch zwischen 11-17 der Penis, Hoden und Eichel verändern sich. 2,3

JEDE ENtwicklung

ist anders

Auch wenn es die Medien suggerieren: Perfekte Körper gibt es nicht. Brüste wachsen z.B. meistens unterschiedlich und Körper verändern sich nicht nur während der Pubertät, sondern über das ganze Leben hinweg.2 Es gibt Menschen mit dem (Norm-)Geschlecht Frau und dem (Norm-)Geschlecht Mann.

 

Dazwischen gibt es aber auch Menschen, die intergeschlechtlich sind und aus diesen starren Schemata herausfallen. Das kann auf genitaler, hormoneller, gonadaler (Hoden/ Eierstöcke) und chromosomaler Ebene sein. Unterstützung für einen positiven Umgang mit körperlicher Vielfalt finden Sie hier.3

Trans. NOn-BINARY.

Bei den meisten Menschen stimmt das gefühlte Geschlecht mit dem Geschlecht überein, das in der Geburtsurkunde eingetragen wurde: männlich oder weiblich. Manche Menschen empfinden das aber nicht als stimmig: sie fühlen sich entweder dem anderen (Norm)Geschlecht zugehörig oder auch keinem der beiden. 3

 

Wenn ein Junge bei der Geburt als Mädchen identifiziert wird, spricht man von einem Transjungen. Wenn ein Mädchen bei der Geburt als Junge identifiziert wird, spricht man von einem Transmädchen. Es kann aber auch sein, dass sich Menschen als non-binary identifizieren - als keinem der beiden Geschlechter zugehörig.3

Reflexionsfrage:

Welche Erinnerungen habe ich an meine eigene Pubertät? 

Reflexionsfrage:

Was habe ich damals über meine Eltern gedacht? Welche Konflikte gab es?

ÜBER DIE REFLEXIONSFRAGEN

Sicher sind Ihnen schon unsere Reflexionsfragen aufgefallen. Wir wollen Sie mit den Fragen einladen, über Ihre eigenen Erfahrungen und Gefühle nachzudenken. So können Sie die Situation Ihres Kindes besser verstehen. Aber auch eigene, vielleicht einschränkende, Einstellungen und Haltungen hinterfragen. 

 

Bereiten Sie sich für die Übungen einen Stift und Papier vor. Wählen Sie einen ruhigen Moment an einem Ort, wo Sie sich ungestört fühlen. Nehmen Sie einen tiefen Atemzug und schreiben Sie Ihre Gedanken zu den von uns gestellten Fragen für sich selbst auf.

Sexualität bei Jugendlichen - beginn der erwachsenen Sexualität

In der Pubertät entwickelt sich eine erwachsene Sexualität. Sie unterscheidet sich von der kindlichen Sexualität, bei der das Erforschen des eigenen Körpers im hier und jetzt eine wesentliche Rolle spielt. Das dabei empfundene Lustgefühl ist nicht mit dem sexuellen Lustempfinden Erwachsener vergleichbar. Die Erwachsenensexualität ist aus dem Moment herausgelöst und hat eine andere kognitive Einbettung. Man kann sich jetzt also auch auf Sexualität in der Zukunft freuen.

 

Oft wird gesagt, dass in diesem Alter erste sexuelle Erfahrungen gesammelt werden. Das ist so jedoch nicht richtig! Sexuelle Erfahrung und Kompetenz wurden bereits im gesamten bisherigen Leben gesammelt. 1

 

Das ist das Repertoire, mit dem junge Menschen aufeinander zugehen, um Sexualität gemeinsam zu gestalten.1

Wie starte ich ein Gespräch über Sex?

In diesem Alter ist es wichtig, nicht mehr direkt, sondern eher indirekt über Sex zu sprechen. Zu viel Konfrontation kann schnell einen Fluchtreflex und Überforderung auslösen. Doch wie schaffe ich das als Elternteil am besten?

 

Helfen kann zum Beispiel, sich erst nochmal zu erinnern: Wie habe ich mich als Teenager gefühlt? Wie fand ich meine Eltern in dieser Zeit? Welche Gespräche über Sex hätte ich damals hilfreich gefunden?

Reflexionsfrage:

Welche Gespräche über Sex hätte ich damals hilfreich gefunden?

Reflexionsfrage:

Was und wann waren meine ersten erwachsenen sexuellen Erlebnisse?

Tipp

Sprechen Sie nicht direkt über Sex, sondern eher indirekt, zB über Verhütung. Bieten Sie Hilfe an: „Sollte bei dir mal Verhütung aktuell sein, dann helfe ich dir, geh mit dir zur Frauenärztin, helfe beim Kondomkauf etc“. Das ist natürlich kein Thema, das nur Mädchen angeht, sondern alle Beteiligten.1

 

 

Tipp

Erzählen Sie über Gleichaltrige! So kann man einfach ein Thema einbringen, ohne das eigene Kind direkt zu konfrontieren. Holen Sie die Meinung ihres Kindes zu einem bestimmten Thema ein. Erzählen Sie möglichst einfach, dass sie mitbekommen haben, was Jugendliche heute tun, was Jugendliche heute sehen. Fragen Sie: was denkst du dazu? Du kennst dich da ja viel mehr aus, deshalb frage ich dich.1

Schaffen Sie Normalität!

Gespräche über Sexualität finden ständig statt und brauchen keinen speziellen Rahmen. Es ist wunderbar, wenn sie in mehreren kurzen knackigen Gesprächen, die Bereitschaft signalisieren über Sexualität zu sprechen. Wichtig ist, dass das Thema präsent ist. Hier ist es praktisch Bücher im Regal zu haben oder auch Internetseiten zu empfehlen. So können sich sowohl die Eltern als auch die Jugendlichen einfach Informationen holen und einen Überblick verschaffen. 1,2

Mädchen-Regenbogenflagge-spiegelt-sich-in Sonnenbrille

Ab wann ist Sex erlaubt?

Kein Gesetzgeber sagt, ab wann Sex erlaubt ist. Aber es gibt einen Schutzparagraph für Personen unter 14 Jahren. Hat jemand über 14 mit einer jüngeren Person „Eindringen-Sex“, also Vaginal-, Anal- oder Oralverkehr, macht sich die Person über 14 strafbar. Personen unter 14 Jahren machen sich nicht strafbar, weil sie nicht strafmündig sind. Wenn beide unter 14 sind, machen sie sich auch nicht strafbar. Es gibt außerdem einen Teenagerparagraph, der besagt, dass sich Personen auch dann nicht strafbar machen, wenn die eine Person zumindest 13 Jahre alt ist und die andere Person nur 3 Jahre älter. Ab 14 ist der Altersunterschied bei Sex strafrechtlich gesehen egal. In diesem Kontext ist es vielleicht auch interessant zu wissen, dass das Durchschnittsalter beim "ersten Mal" konstant bei 17 Jahren geblieben ist.1

Eine Altersgrenze 

für Sex?

Wenn Sie sich trotzdem unsicher fühlen...

  • Versuchen Sie darauf zu vertrauen, dass ihr Kind grundsätzlich so viele Kompetenzen von Ihnen mitbekommen hat, dass es eigenverantwortlich wichtige Informationen für sich einholen kann.1

  • Es gibt zum Glück auch noch viele andere gute Informationsquellen zur sexuellen Aufklärung neben den Eltern, z.B. Rat auf Draht oder Amaze (auf englisch).

  • Auch in der Schule gehört sexuelle Aufklärung zum Lehrplan.1

Tipp

Wie schütze ich mein Kind, stärke aber auch seine Eigenständigkeit?

Kinder schlagen früher oder später ihren eigenen Weg ein. Bis dahin kommt es darauf an, sie gut auf ihrem Weg zu begleiten. Versuchen Sie die Situation, in der der junge Erwachsene steckt, zu respektieren, ernst zu nehmen und Kompromisse zu finden. Die Begleitung sollte nicht einschränkend, sondern anleitend sein. Das bedeutet, einerseits Verständnis zu zeigen und ihr Kind positiv in Richtung Eigenständigkeit zu unterstützen, aber auch klare Regeln festzulegen, um ihr Kind zu schützen. Es kann manchmal sehr entlastend sein, wenn Eltern diese Rolle übernehmen. So kann das Kind sauer auf die Eltern sein und ist zugleich entlastet, dass manches verhindert wird, wofür es noch nicht bereit ist.1

Füße eines Teenagers tanzen bei Sonnenschein im Gras

Am besten wäre es natürlich, dabei immer parteiisch zu sein. Also klar zu machen: „Ich bin auf deiner Seite und deswegen möchte ich nicht, dass …“ Das wird allerdings nicht immer funktionieren. Es ist wichtig, sich darauf einzustellen und bis zu einem gewissen Grad auszuhalten, dass es Konfrontationen gibt. Versuchen Sie jedoch, eine gewisse Balance zu behalten und zu überlegen, wo es sich zu streiten lohnt. Die Gefahr ist immer, dass Jugendliche sich bei zu viel Konfrontation aus der Beziehung ausklinken.1

 

Auch wenn es unterschiedliche Sichtweisen auf eine Situation gibt – vermitteln Sie Ihrem Kind immer: Ich bin für dich da, auch wenn es gerade schwierig zwischen uns ist! Du bist immer mein Kind und du bist mir immer wichtig!1

Mein Kind will nicht über Sex sprechen...

Oft sind Eltern verunsichert, wenn Kinder beginnen, nicht mehr alle sexuellen Fragen an die Eltern zu richten. Sie denken dann, sie haben den Kontakt zu ihren Kindern verloren. Dies ist jedoch nicht der Fall! Sexualität bietet sich als erstes Abgrenzungsthema gut an, wenn Kinder beginnen erste Schritte in Richtung Eigenständigkeit zu gehen. Es ist also sogar ein gutes Zeichen und sie können beruhigt sein.1

...GUt zu
WIssen!

Reflexionsfrage

Kann ich Vertrauen haben, dass mein Kind verantwortungsvoll mit Sexualität umgeht? Was macht mir bei diesem Thema Angst? Wie kann ich Sicherheit für mich und mein Kind schaffen?

Tipp

Wie bin ich unterstützend, wenn mein Kind homo- oder bisexuell ist?

 

In der Pubertät ist die sexuelle Orientierung oft schon dauerhaft ausgebildet. Jugendliche wissen bereits, von welchem/n Geschlecht/ern sie sich angezogen fühlen. Manchmal vergeht allerdings einige Zeit, bis zum tatsächlichen Coming-Out von (jungen) Erwachsenen. Das hängt damit zusammen, dass dies kein leichter Schritt ist. Bei einem ungewollten Coming-Out vor der Peergroup oder bei einem Coming-Out, das negativ verläuft, können Mobbing und Bullying, bis hin zum Wunsch, nicht mehr Leben zu wollen, die Folge sein.3

 

Das Beste, was Sie als Eltern tun können, ist Ihr Kind so anzunehmen, wie es ist. So können Sie auch ein Umfeld schaffen, indem Ihr Kind genug Sicherheit für ein Coming-Out verspürt und auch zu Ihnen kommt, wenn etwas in der Schule oder im Freundeskreis passiert. Es gibt ein inneres und ein äußeres Coming-out. Bei Ersterem spüre ich es für mich selbst, bei Zweiterem erzähle ich jemand anderem davon. Manchmal ist es im ersten Moment schwierig, damit umzugehen, dass das eigene Kind anders liebt als man selbst. Hilfreich kann es sein, sich frühzeitig zu überlegen, wie man als Eltern in diesem Fall gut für sein Kind da sein könnte. Auch in Hinblick darauf, ihr kind in der Zukunft zu schützen, ist eine gute Beziehung zum Kind und Offenheit bezüglich verschiedener sexueller Orientierungen ein großer Schutzfaktor.3

TIpp

Wie gehe ich damit um, wenn mein Kind sich einem anderen Geschlecht zugehörig fühlt und sein Geschlecht verändern möchte?

 

Wenn Jugendliche sich einem anderen als dem biologischen Geschlecht zugehörig fühlen, also eine Transidentität haben, wissen sie das in der Pubertät oft schon.3

 

Manche Eltern fühlen sich in dieser Situation ohnmächtig oder möchten den Wunsch ihres Kindes nicht wahrhaben. Diese Gefühle zu haben ist nicht ungewöhnlich. Eltern möchten Ihr Kind vor einer Veränderung die nicht mehr umkehrbar ist schützen. Daher kann es sinnvoll sein, dass Eltern sich Hilfe holen, um gut damit umgehen zu können. Für Kinder ist es notwendig, dass sie in ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst genommen werden. Begleiten Sie Ihr Kind auf seinem Weg, indem sie therapeutische und ärztliche Unterstützung sicherstellen.3

 

Exkurs: Es ist sehr belastend, eine Pubertätsentwicklung zu durchlaufen, die für einen selbst nicht passt. Die Psychopharmakologie kann eine weibliche oder männliche Pubertätsentwicklung stoppen. Aus rechtlicher Sicht ist es ab 16 Jahren erlaubt, körperfremde Hormone zu nehmen. Eine dauerhafte Veränderung des Körpers, beispielsweise durch eine Geschlechtsangleichung, ist ab 18 Jahren möglich.3

Homo-, hetero-, Bi-, Pan- und Asexuell

Es gibt viele Arten sich sexuell und emotional von anderen Menschen angezogen zu fühlen. Die Grenzen sind oft fließend und können sich auch im Laufe des Lebens ändern. Hier eine kurze Erklärung zu häufig verwendeten Bezeichnungen.

  • Homosexualität bedeutet, dass man sich gefühlsmäßig und sexuell zu dem Geschlecht hingezogen fühlt, dem man sich auch selbst zuordnet.
  • Heterosexualität bezeichnet die emotionale und sexuelle Anziehung zwischen Menschen, die sich als Mann und Frau empfinden.
  • Bisexualität bedeutet, dass man sich von dem Geschlecht, das man sich selbst zuordnet und einem anderen Geschlecht sexuell und emotional angezogen fühlt.
  • Pansexualität steht dafür, dass man sich in andere Menschen verliebt, unabhängig vom Geschlecht oder der Geschlechtsidentität.
  • Asexualität bedeutet, dass  manche Personen Sexualität nicht mit anderen Menschen leben wollen, aber manchmal durchaus mit sich selbst. 
  • Aromantisch bedeutet, dass Menschen keine romantische Anziehung zu anderen Menschen empfinden und/oder kein Verlangen nach romantischen Beziehungen haben.

Wie stärke ich mein Kind, Bedürfnisse und Grenzen wahrzunehmen?

Die sexuelle Entwicklung beginnt vor der Geburt und dauert bis zum Lebensende. Das Repertoire an sexuellen Erfahrung und Kompetenzen, mit dem junge Menschen beginnen, gemeinsam erwachsene Sexualität zu gestalten, wurden bereits im gesamten bisherigen Leben gesammelt. Ob sich ein gutes Körpergefühl entwickelt hat, hängt davon ab, ob Jugendliche gelernt haben, sich selbst gut und auf vielfältige Weise zu spüren. Wichtig ist auch, dass sie dabei in ihrer Wahrnehmung bestärkt und ernst genommen wurden.1

 

Ein weiterer Aspekt, der Jugendliche schützt ist, wenn sie bereits vor der Pubertät gut über Sexualität informiert wurden. Mit diesen Kompetenzen können Jugendliche auf ihre Wahrnehmung, Bedürfnisse und Grenzen achten. Dadurch fällt es ihnen leichter, zu erkennen, was sie mögen und was nicht und das auch zu sagen.1

 

Dies ist wichtig für den Schutz von sexueller Gewalt: Was ich mag, schütze ich.2

Reflexionsfrage:

Wie gut kann ich mich selbst spüren? Wie schütze ich mich und meine Grenzen?

Das sollten Sie Ihrem Kind in jedem Alter vermitteln:

Du und deine Gefühle sind wichtig!

Es gibt viele schöne Körpergefühle. 

Mach nur, was sich gut anfühlt!

Ich bin für dich da. 

Auch wenn es gerade schwierig zwischen uns ist, bist du mir immer wichtig.

Danke!

Wir danken den folgenden Expert*innen für ihren fachlichen Input.

 

1 Mag. Wolfgang Kostenwein, österreichisches Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie

 

2 Mag.a Michaela Urabl, Lil* Zentrum für sexuelle Bildung, Kommunikations- und Gesundheitsförderung

 

3 Mag.a Gabriele Rothuber, Fachstelle Selbstbewusst

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Dieser Artikel ist Teil des digitalen Aufklärungsprojekts "Alles klar?!" in Kooperation mit Hil-Foundation.