Erziehung
13. Juli 2020
·
4 Minuten Lesezeit

Wie viel Mitspracherecht tut Kindern gut?

Geschrieben von:
Elternseite Team
Elternseite Team
Artikelinfo:
Kinder werden immer öfter mit Entscheidungen und Selbständigkeit überfordert. Worauf können wir Eltern achten? 

Für Eltern wird es immer schwieriger, sich im Dschungel an Erziehungsstilen und Ratschlägen zurecht zu finden. Man möchte nicht zu streng und autoritär sein, das Kind zu einem selbständigen Menschen erziehen und es deshalb möglichst früh, eigene Entscheidungen treffen lassen. Dabei lauert eine Falle auf uns: wenn Kinder als gleichwertige Partner behandelt werden.

Kinder sind keine Erwachsenen!

Kinder können keine Entscheidungspartner sein. Sie sehen die Welt je nach Entwicklungsstand mit ganz anderen Augen als wir. Erwachsenenfragen überfordern sie klar, auch wenn sie uns bereitwillig zuhören. Die Konsequenzen sind dann oft Angst und Grenzenlosigkeit.

Wann sind Kinder mit Entscheidungen überfordert?

Vom Kind als Partnerersatz spricht man dann, wenn sich die Autoritätsverhältnisse verschieben. Also nicht mehr die Erwachsenen die Entscheidungen treffen, sondern die Kinder. Wenn Kinder in "Erwachsenendingen" wie zB. in Jobfragen, Geldnöten oder Freundschaften um Rat gefragt werden oder als Gesprächspartner herangezogen werden: Wohin sollen wir auf Urlaub fahren? Soll ich mich weiter mit XY treffen?....

 

Da uns ja selbst oft Entscheidungen überfordern, sind es unsere Kinder erst recht! Kinder sollen selbstverständlich auch eigene Entscheidungen treffen können, aber innnerhalb von Grenzen, die die Eltern vorgeben. Alles andere ist eine klare Überforderung.

 

Auch unsere "erwachsenen" Sorgen müssen unsere Sorgen bleiben. So verlockend es auch erscheint, sie mit dem Nachwuchs zu besprechen, da man oft den ganzen Tag gemeinsam verbringt. Die Information, dass der Papa keinen Unterhalt bezahlt oder der Vermieter Druck ausübt, erzeugt bei Kindern Angst. Noch dazu beziehen Kinder vieles auf sich, so geben sie sich häufig selbst die Schuld daran, dass z.B. der Papa kein Geld zahlt.

Wieso darf ich heute nicht?

Manchmal darf das Kind auch im Bett von Mama oder Papa schlafen, in der Zeit, in der der Elternteil gerade keinen Partner hat. Danach soll das Kind wieder ins eigene Bett. Für Kinder bedeutet das, dass der neue Partner vorgezogen und mehr geliebt wird. Es fühlt sich weggestoßen.

 

Wir haben ein paar Tipps für Sie:

  • Lassen Sie Ihr Kind Kind sein!

  • Besprechen Sie Probleme mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin oder Freunden und Freundinnen. Vermeiden Sie es auch, dass Ihr Nachwuchs Krisengespräche mithört. Denn ein Kind kann nicht Kind sein, wenn es sich mit Erwachsenenproblemen herumschlagen muss.

  • Nehmen Sie Ihre Elternrolle wahr und geben Sie Ihrem Kind klare Regeln vor, innerhalb derer es selbst entscheiden kann, aber nicht darüber hinaus.