Schule & Lernen
22. Jan. 2021
·
5 Minuten Lesezeit

Mobbing in der Schule

Geschrieben von:
Elternseite Team
Elternseite Team
Artikelinfo:

Studien zeigen, dass rund die Hälfte der Eltern nicht wissen, dass Ihr Kind gemobbt wird. Viele trauen sich nicht, sich jemandem anzuvertrauen und suchen die Schuld bei sich. Dabei ist gerade die Unterstützung der Eltern wichtig. 

was ist mobbing?

Mobbing bedeutet herabsetzende, ausgrenzende Handlungen, die systematisch und dauerhaft gegen eine Person gerichtet sind. Es hat nichts mit einer Streiterei zwischen Freunden zu tun, sondern hat das Ziel jemanden bewusst fertig zu machen. Mobbing ist kein neues Phänomen, durch die neuen Medien wird es zusätzlich verschärft. Denn nun macht es oft auch keinen Halt mehr vor dem eigenen zu Hause. Durch Handy und Internet ist man quasi nirgends mehr sicher. Die Auswirkungen für die Betroffenen sind dadurch massiv verstärkt. Denn das Bloßstellen im Internet erreicht ein kaum mehr kontrollierbares Publikum.

 

Kinder und Jugendliche, die gemobbt werden, brauchen Unterstützung. Es ist nicht möglich, dass sie die Situation alleine auflösen!
 
Wenn sich Ihr Kind Ihnen anvertraut, ist das ein großer Vertrauensbeweis. Nehmen Sie es unbedingt ernst und lassen Sie sich einmal alles in Ruhe schildern. Fragen Sie nach, was Ihr Kind schon unternommen hat. Bleiben Sie unbedingt ruhig. Es geht zuerst darum, Glauben zu schenken und da zu sein. In einem weiteren Schritt können Sie nachfragen, wen es in der Schule geben könnte, mit dem Sie sprechen könnten. Kinder haben meist ein gutes Gefühl, welche Lehrkraft sich dafür eignet.

Auch beim Gespräch in der Schule ist es unerlässlich, ruhig vorzugehen. Schildern Sie die Situation sachlich, fragen Sie nach, wie die Lehrkraft die Situation sieht und besprechen Sie, was gemeinsam getan werden kann, um die Mobbingsituation zu beenden. Machen Sie auch einen Folgetermin aus, um zu besprechen, was in der Zwischenzeit unternommen wurde.

Mobbing zerstört das Selbstwertgefühl. Umso wichtiger ist es, Ihrem Kind zu sagen, dass Sie es lieb haben und was Sie so besonders an ihm finden. Erklären Sie, dass sich andere durch das Mobbing besser fühlen wollen und es mehr mit ihnen zu tun hat.

 

Die FOLGEN von Mobbing

Wir alle sind gefordert aufmerksam zu sein und erste Anzeichen ernst zu nehmen. Denn Mobbing wirkt sich auf die gesamte Persönlichkeit aus. Das Vertrauen in sich selbst geht verloren, es kommt zu Schlafstörungen und oft auch Konzentrationsproblemen. Verständlich, wenn man nicht weiß, wie man die Fiesheiten weiter ertragen soll.

 

Mobbing hat auch Einfluss auf die Lernmotivation und kann bis zur Schulverweigerung führen. Auch Appetitlosigkeit, depressive Tendenzen, Bauch- und Kopfschmerzen können Folgen sein.

 

Sind Sie sich unsicher, ob Mobbing die Ursache für die Schulverweigerung Ihres Kindes ist? Der Artikel Angst vor der Schule geht auf verschiedene mögliche Gründe ein. 

Junge verdeckt mit seiner Hand trauriges Gesicht

wie sie bei mobbing helfen können:

  • Bemerken Sie Veränderungen an Ihrem Kind, suchen Sie vorsichtig das Gespräch, sagen Sie ehrlich, dass Sie sich Sorgen machen. Berichtet Ihr Sohn oder Ihre Tochter von Mobbing, hören Sie genau zu, schenken Sie Glauben und nehmen Sie Ihr Kind ernst. Es ist ein großer Vertrauensbeweis. Bieten Sie Unterstützung an.

  • Informationen einholen. Bevor Sie vorschnell etwas unternehmen, erkundigen Sie sich, was man am besten tun kann. Denn leider kann sich die Situation durch unüberlegte Vorgehensweisen auch verschlimmern. 

  • Melden Sie Cybermobbing beim Betreiber der entsprechenden Seite. Wenden Sie sich an eine Lehrkraft, mit der Sie bisher gut reden konnten.

  • Schildern Sie die Vorfälle sachlich im Rahmen eines Eltern-Lehrer*innen-Gesprächs. Machen Sie deutlich, dass Sie Mobbing nicht akzeptieren. Fragen Sie, was unternommen wird.

  • Ändert sich nichts, gehen Sie nochmals in die Schule. Ein nächster Schritt kann sein, die Direktion zu benachrichtigen. Gleichzeitig ist es wichtig, mit dem Kind Strategien zu erarbeiten, was es tun kann, um der Situation zu entgehen, bis sich etwas ändert.

Überlegen Sie mit Ihrem Kind erste Handlungsmöglichkeiten. Etwa sich in der Pause in der Nähe einer Schutzperson aufzuhalten, dem Mobber das Gefühl zu geben „Du kannst mich nicht quälen“.

  • Was Sie in jedem Fall machen können: Fragen Sie vorbeugend beim Elternsprechtag, wie gut Ihr Kind in die Klassengemeinschaft integriert ist. Und: Fragen Sie, was an der Schule allgemein gegen Mobbing getan wird.

  • Haben Sie den Verdacht, dass Ihr eigenes Kind andere Kinder mobbt? Wie Sie in dieser Situation gut reagieren können, lesen Sie im Artikel Wenn das eigene Kind andere mobbt

     

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Ein Gespräch bringt Entlastung. Wenn Ihr Kind von Mobbing betriffen ist und Sie Ihre persönliche Situation besprechen wollen: Melden Sie sich bei uns!