Medienerziehung
13. Nov. 2023
·
5 Minuten Lesezeit

Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen

Geschrieben von:
Elternseite Team
Elternseite Team
Artikelinfo:

Digitale Medien wie Handy, Computer, Konsole, Tablet und Fernseher dürfen ein Teil der Freizeitbeschäftigung sein. Da spricht nichts dagegen. Problematisch wird es immer dann, wenn sie zur alleinigen Gestaltung der Freizeit werden.

Auffälliges Verhalten

Wenn Ihr Kind über einen längeren Zeitraum nur mehr vor dem Fernseher hängt, das Handy nicht mehr aus der Hand legt oder Computerspiele unentbehrlich sind, kann das ein Hinweis auf Probleme oder Krisen sein.

 

Die Online-Welt ist nicht selten ein Ort, in den Jugendliche flüchten, wenn die reale Welt gerade wenig reizvoll ist.

 

Eine intensive Beschäftigung mit Medien muss nicht unbedingt für eine Abhängigkeit sprechen. Bei vielen jungen Menschen gehört übersteigerte Begeisterung und Leidenschaft für bestimmte Freizeitaktivitäten zur Entwicklung dazu. Da die Jugendkultur von starker Digitalisierung geprägt ist, kann daher auch die Mediennutzung zeitweise verstärkt auftreten. Die Nutzung unterschiedlicher Medien, z.B. Gaming, kann mitunter auch als Hobby verstanden werden. Es bedeutet aber nicht automatisch, dass das Verhalten bereits Suchtcharakter zeigt. Nur wenige Personen, die viel Zeit mit Medien verbringen, zeigen auch tatsächlich suchtähnliches Verhalten.

 

MEDIENSucht - auf diese Warnzeichen sollten Sie achten

Der Umgang mit Medien kann ein problematisches Ausmaß annehmen, wenn mehrere dieser Kriterien gleichzeitig und über einen längeren Zeitraum auftreten:

Nur Medien
Ihr Kind macht nichts anderes mehr, als sich mit Medien zu beschäftigen.
Schwere Trennung 
Ihr Kind schafft es nicht mehr, sich von Internet, Konsole und Co zu trennen, auch wenn es selbst merkt, dass es zu viel ist.
Mehr
Es muss immer mehr Zeit mit den Medien verbracht werden, damit sich das Kind "zufrieden" fühlt.
Laune
Können die Medien einmal nicht genützt werden, z.B. aufgrund einer Familienfeier, ist das Kind nervös, gereizt oder aggressiv.
Schule, Freunde
Schulische Leistungen leiden bereits und auch die sozialen Kontakte zu den Freundinnen und Freunden werden immer weniger oder sind gar nicht mehr vorhanden.

Es kann sinnvoll sein,

sich professionelle Hilfe

zu holen.

problematisches nutzungsverhalten - was nun?

Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Mediennutzungsverhalten Ihres Kindes über ein annehmbares bzw. „gesundes Maß“ hinausgeht:

  • Sprechen Sie offen über Ihre Sorgen, wenn Ihr Kind Ihrer Meinung nach zu viel Zeit online verbringt.
  • Symptome hinterfragen: Wie äußert sich die vermeintliche „Sucht“ bei meinem Kind? Seit wann geht das schon so? Etc.

  • Gründe suchen: Warum ist mein Kind so viel am Handy, PC, Konsole etc.? Welche Probleme bzw. äußere Umstände könnten dafür verantwortlich sein?

  • Lösungen finden: Können diese Probleme verbessert oder gelöst werden?

  • Professionelle Hilfe dazuholen: Holen Sie sich professionelle Unterstützung, insbesondere, wenn Sie sich als Eltern bzw. Bezugsperson mit der Situation überfordert fühlen. Wenn tatsächlich eine Sucht vorliegt, wird von einer Krankheit gesprochen, aus der Betroffene ohne Hilfe nur schwer herauskommen. Diagnosen können nur Fachkräfte stellen. Wir helfen Ihnen gerne bei der Suche nach einem geeigneten Angebot.

  • Wie bereits erläutert, muss intensive Mediennutzung aber nicht automatisch Sucht bedeuten.

massvoller umgang

Generell gilt es, Kinder und Jugendliche zu einem kritischen und maßvollen Umgang mit Medien anzuleiten. Ein totales „Medienverbot“ ist nicht zielführend, weil Kinder die notwendigen Medienkompetenzen, wie z.B. Selbstregulation, nur im Umgang mit denselben erlernen können.

 

Weitere Informationen finden Sie auch bei Saferinternet.at.

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