Schule & Lernen
19. Juni 2023
·
5 Minuten Lesezeit

Wenn das Zeugnis schlecht ausfällt

Geschrieben von:
Elternseite Team
Elternseite Team
Artikelinfo:

Wie reagieren, wenn das Zeugnis schlecht ausgefallen ist und Ihr Kind sogar einen oder mehrere Fünfer hat? Wir helfen mit Tipps weiter.

Es ist wieder soweit: Die Zeugnisse werden verteilt. Am Freitag, 30. Juni sind die Schüler*innen im Burgenland, in Niederösterreich und Wien an der Reihe, eine Woche später endet am 7.7. das Schuljahr in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol, und Vorarlberg

 

Wie können Sie nun gut reagieren, wenn Ihr Sohn oder Ihre Tochter mit einem oder mehreren Fünfern im Zeugnis nach Hause kommt?

 

 

Ein Fünfer heißt nicht, dass alles vorbei ist!

Auch wenn es gerade nicht so gut läuft, muss das nicht heißen, dass man es in Zukunft nicht wieder in Ordnung bringen kann.

 

Versuchen Sie, sich ein wenig in die Situation Ihres Kindes hinein zu versetzen: Wie würde es Ihnen mit einer negativen Beurteilung gehen? Was würde Ihnen in dieser Situation helfen? Was würden Sie gerne von anderen hören?

EIN (ODER MEHR) FÜNFER - WAS NUN?

Auch ein Fünfer im Jahreszeugnis bedeutet noch nicht, dass Ihr Kind das Schuljahr wiederholen muss. Mit der Nachprüfung im Herbst bleibt eine weitere Gelegenheit, die schlechte Note auszubügeln. Schauen Sie, dass Ihr Kind genug Pause bekommt, bevor es mit dem Lernen für die Nachprüfung beginnt. Achten Sie aber auch darauf, dass nicht in letzter Minute und unter Stress und Zeitdruck gepaukt wird.

 

Manchmal kann es auch sinnvoll sein, ein Jahr zu wiederholen, wenn viel vom Stoff verpasst wurde. Schließlich fehlt sonst ja auch teilweise Stoff, auf den die folgenden Schuljahre aufbauen (besonders z.B. bei Sprachen). Viele quälen sich von Jahr zu Jahr durch ein Schulfach, oftmals mit viel Lernen und zusätzlicher Nachhilfe.

 

Durch das Wiederholen hat Ihr Kind ein Jahr Zeit, um den Stoff doch noch drauf zu bekommen. Einiges wurde ja schon einmal gelernt  und als Fach positiv abgeschlossen, dadurch bleibt mehr Konzentration auf die Fächer, die einem schwer fallen. Vorbereitete Referate etc. könnten vielleicht nochmals verwendet werden, insgesamt bleibt mehr Erholungszeit und der Stress wird weniger.

 

Vor allem kann dieses eine Wiederholungsjahr manchmal auch dazu führen, dass man Versäumtes wirklich gut aufholen kann und einem quasi "der Knopf aufgeht". Auch in zukünftigen Jahren kann sich das durchaus positiv auswirken!

Vater und Sohn betrachten Zeugnis

Unsere Tipps, damit es im nächsten Schuljahr besser läuft:

  • Anstrengung würdigen. Auch wenn die Noten letztlich schlecht ausgefallen sind, hat sich Ihr Kind in den meisten Fällen angestrengt. Das sollten Sie auch wertschätzen. Wahrscheinlich ist Ihr Kind in dieser Situation auch nicht zufrieden mit sich selbst. Statt noch mehr Kritik, braucht es die Gewissheit, dass die Eltern hinter ihm stehen. Unter dem Motto: Gemeinsam schauen, was wir jetzt tun können.

  • Heben Sie Positives hervor, statt sich auf das Negative zu konzentrieren. Wer auf Unterstützung und Mitgefühl statt Anschuldigungen und Vorwürfe setzt, hebt auch das Selbstwertgefühl seines Kindes. Und so gestärkt, lernt es sich in Zukunft besser. 

  • Als Eltern ist man vielleicht versucht, mit Strafen wie Handy-Verbot Konsequenzen zu setzen. Dieser Weg ist aber eher kontraproduktiv. In einer herausfordernden Situation verschlechtert sich damit noch das Miteinander.

  • Jetzt sind Ferien! Schulkinder dürfen und sollen die Auszeit zum Abschalten und Auftanken nutzen. Nach der Pause geht es dann erholt weiter! 

  • Nehmen Sie sich Zeit, zusammen mit Ihrem Kind zu überlegen, was die Gründe für schlechte Ergebnisse waren. Machen Sie miteinander einen Plan, wie es in Zukunft besser laufen könnte. Sie sollten dabei beides berücksichtigen: die Wünsche, die Ihr Kind äußert und die Bedürfnisse, die Sie als Mutter oder Vater haben. Ein guter Plan gibt Sicherheit und Orientierung!

  • Hilfe holen: Wenn Sie das Gefühl haben, dass das gemeinsame Lernen mit Ihrem Kind nicht klappt und Sie dabei immer aneinander geraten, sind Sie damit sicher keine Ausnahme. Die Eltern-Kind-Beziehung ist eben anders als die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler:in. Fragen Sie in Ihrem Umfeld: Vielleicht gibt es Bekannte, Nachbarn oder Verwandte, die stundenweise als Lernunterstützung einspringen können. Wenn es nicht anders möglich ist, können Sie auch professionelle Unterstützung in Form von Nachhilfeunterricht holen.

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